Unsere kleine Motoryacht ELENOR am Steg auf der Müritz
Schon als Kind malte ich gerne und oft Segelboote, Segelboote lösten wohl so etwas wie Fernweh in mir aus, wie sie mit geblähten weißen Segeln geräuschlos und erhaben durch das Wasser gleiten.
Aber als Binnen Bewohner und zweit Jüngster von 4 Geschwistern ergab sich nie die Gelegenheit.
Mit den Jahren verblasste der Traum vom Segeln immer mehr und in mir wuchs der Wunsch einmal mit einem Motorboot die Meere zu bereisen. Also beschloss ich irgendwann zwischen Pubertät und Erwachsen werden einen Sportbootführerschein See zumachen. Natürlich See, denn ich wollte ja da Meer bereisen und nicht irgendein begrenztes Binnengewässer. Aber bis es dann endlich soweit war vergingen noch viele viele Jahre. Ich hatte schon längst die 40 Jahre überschritten, als durch einen lieben Kollegen der gerade für seinen Sportbootführerschein lernte mein Traum vom Bootfahren zu neuen Leben erwachte. Diesmal lies ich keine Ausreden gelten wie: das passt gerade nicht, keine Zeit oder zu teuer, sondern meldete mich sofort zum Lehrgang Sportbootführerschein See und vorsichtshalber auch gleich mal für Binnen an. Drei Monate später war ich stolzer Besitzer eines Sportführerscheines See und Binnen und hatte die Erfahrung von ca. 2 sm und 40 Minuten "Seefahrt" auf einem Verdränger mit Außenborder auf der Weser inne. Als ich in den folgenden Monaten verzweifelt eine günstige Wochenendcharter in meiner ostwestfälischen Heimat suchte, wurde mir schnell klar - das wird nicht einfach. An unseren Binnenseen und an der Weser gibt es sowas eigentlich gar nicht und die nächsten Charterbasen sind dann an der Nord- und Ostsee. Dazu kamen das die Charter und Benzinkosten für ein einigermaßen passables Boot meine Vorstellungen bei Weitem übertraf. Es dauerter wiederum noch ein halbes Jahr, bis ich dann doch noch die See im Motorboot bereiste. Um genau zu sein waren es exakt 30 min. in der Bucht von Tarida auf Ibiza in einem kleinen zweisitzigen Powerschlauchboot mit immerhin 27 PS. Ich weiß noch genau wie enttäuscht ich war als ich voller Stolz meinen Sportbootführerschein zückte und niemand ihn sehen wollte. Nun, so kurz diese Erlebnis auch war, reichte es doch den Hunger auf Mehr in mir zu wecken.
Das ich dann ziemlich genau ein Jahr später auf meinen ersten Segeltörn ging, war eher Zufall. Es stellte sich nämlich heraus, das genau der Kollege der mich zum Sportbootführerschein brachte einen Schwager hatte der am Golf von Lion lebte und dort nicht nur Apartments vermietete sondern auch eine Segelyacht sein Eigen nannte. Nach einem persönlichen Kennenlernen und einigen lustigen Begegnungen stand fest - Nächstes Jahr im Juni stechen wir mit seiner Ketch gemeinsam in See.
Wie dieser "mein erster Segeltörn" genau war und wie es mit meiner Segelei weiterging, wie ich auch noch einen Törn mit dem Motorboot auf der Müritz machte, erfahrt ihr in meinen nächsten Blogs.
